Gedenkbuch „Zerbrechliche Nachbarschaft“ vorgestellt –
Schaafheimer Synagoge und jüdische Gemeinde im neuen Forschungsband umfassend dokumentiert
Am 23. November 2025 wurde an der Goethe-Universität Frankfurt der erste Band des groß angelegten Forschungsprojekts „Zerbrechliche Nachbarschaft – Synagogen und jüdische Gemeinden in Hessen“ vorgestellt. Der Band widmet sich detailliert den jüdischen Gemeinden im südlichen Regierungsbezirk Darmstadt – darunter auch ein umfangreiches Kapitel über die ehemalige jüdische Gemeinde und die Synagoge in Schaafheim.
Schaafheim im Fokus: Wissenschaftlich fundierte Aufarbeitung eines wichtigen Teils der Ortsgeschichte
Das Schaafheim-Kapitel wurde vom Historiker Daniel Ristau sowie der Mitautorin Cornelia Berger-Dittscheid verfasst. Beide haben umfangreiche archivalische Quellen, Fotografien, Baupläne und Dokumente zusammengetragen und ausgewertet. Damit liegt die bislang umfassendste wissenschaftliche Darstellung der jüdischen Geschichte Schaafheims vor.
Behandelt werden unter anderem:
– historische Baupläne und Schnitte der Synagoge,
– Lagepläne und Karten zur Einordnung im Ortskern,
– archivische Materialien zu Gemeindestrukturen, Handel, Alltag und religiösem Leben,
– sowie die Entwicklung und das Verschwinden der jüdischen Gemeinde im 19. und frühen 20. Jahrhundert.
Dank an lokale Wegbereiter und Unterstützende
Bürgermeister Daniel Rauschenberger erinnert in besonderer Weise an den verstorbenen Wolfgang Roth, langjährigen ehrenamtlichen Gemeindearchivar der Gemeinde Schaafheim: „Ohne seine akribische und leidenschaftliche Vorarbeit wäre vieles über die jüdische Geschichte Schaafheims nicht erhalten geblieben. Seine Arbeit bildet eine unverzichtbare Grundlage für die heutige Forschung.“
Zugleich dankt er dem Heimat- und Geschichtsverein Schaafheim:
„Der Heimat- und Geschichtsverein hat mit großem Engagement und mit Unterstützung vieler heimatgeschichtlich interessierter Mitglieder wesentlich dazu beigetragen, dass die Geschichte der jüdischen Gemeinde Schaafheims heute so gut dokumentiert ist.“
Bürgermeister Rauschenberger: „Ein wertvoller Beitrag zur Bewahrung unserer Ortsgeschichte. Das Buch zeigt, wie selbstverständlich jüdisches Leben über viele Generationen zu Schaafheim gehörte. Die wissenschaftliche Aufarbeitung hilft uns, diese Geschichte sichtbar zu halten, sie ernst zu nehmen und eine aktive Erinnerungskultur zu leben.“
Für alle Bürgerinnen und Bürger frei zugänglich
Das Gedenkbuch ist vollständig als kostenloses PDF einsehbar – mitsamt allen historischen Materialien und dem Schaafheim-Kapitel: Freier Download:
https://www.degruyterbrill.com/document/doi/10.1515/9783111465111/pdf?licenseType=open-access oder über folgenden QR-Code:


