Neues für Ruheständler

Waldspaziergang für Ruheständler: Spannende Einblicke in den Gemeindewald

Am Dienstag, dem 23. September, fand in Schlierbach ein besonderer Waldspaziergang für die Ruheständler der Gemeinde Schaafheim statt. Über 40 Teilnehmer trafen sich am Festplatz, um gemeinsam mit Förster Bernd Werne den Gemeindewald zu erkunden.

Mit seiner herzlichen und anschaulichen Art erklärte Bernd Werne den Schlierbacher Teil des rund 850 Hektar großen Gemeindewaldes Schaafheim und gab spannende Einblicke in das Klimaangepasste Waldmanagement (KLAWAM), das vom Bund gefördert wird. In den kommenden zehn Jahren sollen 40 Hektar Wald aus der Nutzung genommen und rund 4.000 Habitatbäume als Lebensräume für Tiere markiert werden – erkennbar am schwarzen „H“. Dafür erhält die Gemeinde Schaafheim eine Förderung in Höhe von jährlich 76.000 Euro.

Ein besonderer Programmpunkt war der Besuch der ehemaligen Steinbrüche in Schaafheim und Schlierbach, die versteckt im Wald liegend nur wenigen Schaafheimern bekannt sind. Aus beiden Steinbrüchen wurde Granit gewonnen, Sandstein kam aus den Steinbrüchen in Pflaumheim. Am Schlierbacher Steinbruch ergänzte der Ortskenner Klaus Reining die Ausführungen fachkundig.

Auch die Folgen großer Stürme wurden thematisiert: Nach dem Orkan „Wiebke“ im Jahr 1990 wurden über eine Million Bäume neu gepflanzt. Sturm „Fabienne“ am 23. September 2018, schuf auf mehreren kleinen Flächen verteilt auf insgesamt 12 Hektar ausreichend Licht für Eichennaturverjüngung. Auf den „Wiebke-Flächen“ gab es viele Birken. Durch den Klimawandel lässt die Verjüngungsfreudigkeit der Birke nach, Brombeere versucht den Wald zu erobern.

Krankheiten und Schädlinge setzen dem Wald zu: Eichen werden vom Prachtkäfer bedroht, Nadelbäume vom Borkenkäfer, Bergahorn und Esche leiden unter Pilzerkrankungen. Selbst der Feuersalamander ist betroffen: Auf dem Weg aus dem Wald in Richtung Straßenmühle wurden leider zwei tote Exemplare auf dem Weg entdeckt.

Das Wetter spielte perfekt mit: Vom Regen am Vortag war glücklicherweise nichts mehr zu spüren, und die Sonne ließ sich zwischendurch sogar blicken – typisch für Schlierbach, wo die Wetterstation misst, dass die Gemeinde zu den sonnenreichsten Orten Hessens zählt. Man könnte fast sagen, die Sonne hatte für die Ruheständler extra ein Plätzchen zwischen den Bäumen reserviert.

Zum Abschluss lud die Gemeinde zu einem gemütlichen Umtrunk beim FSV Schlierbach ein. Dort wurden die Ruheständler hervorragend bewirtet und nutzten die Gelegenheit, die gewonnenen Eindrücke in geselliger Runde zu vertiefen.

Die Resonanz war durchweg positiv – der Nachmittag bot nicht nur lehrreiche Informationen, sondern auch ein schönes Gemeinschaftserlebnis in herrlich frischer Waldluft.