Informiert und sensibilisiert:
Senioren erhalten wertvolle Tipps zur Kriminalprävention

Am Montagnachmittag, dem 3. November 2025, fand im Sitzungssaal der Kulturhalle eine Infoveranstaltung für Senioren statt, die von Polizeihauptkommissarin Simone Stock geleitet wurde. Über 40 interessierte Teilnehmende nutzten die Gelegenheit, sich zu informieren, Fragen zu stellen und in regem Austausch Erfahrungen zu teilen.
Frau Stock vermittelte auf sehr anschauliche und lebendige Weise, wie Straftaten gegenüber älteren Menschen vermieden werden können. Besonders eindrücklich war ein Kurzfilm zum Thema „Enkeltrick“, in dem eine Seniorin dazu gebracht wurde, Geld für ihre angeblich in einen Unfall verwickelte Enkelin abzuheben. Viele der Anwesenden waren zunächst überrascht und dachten, so etwas könne ihnen nicht passieren – doch die gezeigten Fälle verdeutlichten, wie gut die Täter psychologisch geschult sind und gezielt Informationen sammeln.
Von mehreren Senioren wurde berichtet, dass sie bereits ähnliche Telefonanrufe erhalten hatten – bei denen sich jemand als Verwandter ausgab oder eine Notlage vorgab. Diese Berichte führten zu intensiven Diskussionen darüber, wie man sich im Ernstfall verhalten sollte: Ruhig bleiben, sofort auflegen und die Polizei rufen, anstatt impulsiv zu reagieren.
Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung war der Haustür‑/Firmentrick. Frau Stock machte darauf aufmerksam, sich nicht von angeblichen Firmen einwickeln zu lassen, die man nicht selbst beauftragt hat. Eine Seniorin berichtete, wie bei ihr nicht bestellte Handwerker erschienen und ein angeblich defektes Dach reparieren wollten – ohne Auftrag, während sie sich mit einem der Männer unterhielt. Erst nach Rücksprache wurde der Versuch abgebrochen, die Männer rückten Hals über Kopf ab und ließen ihre Leiter zurück. Auch hier zeigte sich: Es ist immer Vorsicht geboten.
Darüber hinaus erläuterte Frau Stock das Konzept des „wachsamen Nachbarn“. Sie betonte, wie wichtig ein gutes Netzwerk im Wohnumfeld ist, wie man sich gegenseitig unterstützen kann und woran man verdächtige Verhaltensweisen erkennt – etwa unbewegte Gegenstände vor dem Haus oder ungewöhnliche „Probebesuche“.
Während der gesamten Veranstaltung erhielten die Senioren zahlreiche praktische Tipps: Bei verdächtigen Anrufen sofort auflegen, die Notrufnummer 110 wählen, nicht in Gespräche verwickeln lassen, keine unbestellten Handwerker hereinlassen und im Zweifel den Nachbarn oder auch immer die Polizei informieren. Auch der Einsatz von Taschenalarmgeräten wurde vorgestellt. Wertvoll waren auch die Hinweise zum Taschendiebstahl. Bald finden wieder Martins- und Weihnachtsmärkte statt, wo große Menschenansammlungen zusammenkommen. Hier sollte man auch vorsichtig sein und auf Tasche und Geldbeutel gut aufpassen. Frau Stock erklärte, wie Taschen am besten getragen werden, und warnte eindringlich davor, Einkaufstaschen im Korb des Rollators liegen zu lassen. So können kleine, alltägliche Sicherheitsmaßnahmen großen Schutz bieten.

Zusätzlich machte sie auf den kostenlosen WhatsApp-Kanal der Polizei Südhessen aufmerksam, über den aktuelle Informationen und Sicherheitshinweise direkt aufs Handy kommen. Interessierte können den Kanal einfach mit dem bereitgestellten QR-Code abonnieren und bleiben so jederzeit gut informiert.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg, sensibilisierte die Teilnehmenden nachhaltig und sollte im nächsten Jahr unbedingt wiederholt werden.
Wichtige Tipps zum Schutz
Seien Sie misstrauisch, wenn Anrufer am Telefon nicht mit Namen melden, sondern behaupten, eine nahe Person zu sein.
- Geben Sie keine Details zu familiären oder finanziellen Verhältnissen preis – weder per Telefon noch per Messenger.
- Fühlen Sie sich unter Druck gesetzt („Wir brauchen sofort Geld/Schmuck!“) – legen Sie sofort auf und rufen Sie die Polizei unter 110.
- Lassen Sie nur Handwerker oder Vertreter zu sich, wenn Sie sie selbst beauftragt haben oder der Auftrag bestätigt wurde. Bei Zweifel Termin verschieben.
- Nutzen Sie Ihren Telefonbucheintrag kritisch: Vollständige Namen machen Sie potenziell sichtbar für Betrüger – ggf. abkürzen oder weglassen.
- Sorgen Sie für gute mechanische Sicherung von Türen und Fenstern – viele Einbrüche erfolgen über leicht zugängliche Wege.
- Tauschen Sie sich mit Nachbarn aus und achten Sie gemeinsam auf Ungewöhnliches, wie z. B. Objekte vor dem Haus, die länger liegen bleiben, permanent geschlossene Rollläden oder fremde Personen mit auffälligem Verhalten.
