Sogenannte ”Biokunststoffe” sind in den Kompostierungsanlagen unerwünscht. Sie müssen als „Störstoff“ aussortiert werden – Papierbeutel und Zeitungspapier zum Sammeln der Bioabfälle werden empfohlen.

„Biokunststoffe in der Biotonne gefährden die Kompostqualität!“, so lautet die Antwort auf die häufig gestellte Frage nach der Einsetzbarkeit von sogenannten biologisch abbaubaren Kunststoffbeuteln, die im Handel für die Getrenntsammlung von Bioabfällen angeboten werden.
Komposte aus Bioabfällen unterliegen zunächst den abfallrechtlichen und den düngerechtlichen Bestimmungen. Darüber hinaus unterliegen die Komposthersteller der Gütesicherung der Bundesgütegemeinschaft Kompost. Die Gütesicherung enthält u. a. Grenzwerte für Anteile an optisch auffälligen Fremdstoffen. Dazu zählen auch Bestandteile von Biokunststoffen, die, weil sie in der vorgegebenen Rottezeit auf den Kompostierungsanlagen nicht abgebaut werden, in den Fertigprodukten noch enthalten sind. „Wird der Grenzwert nicht eingehalten, wird uns das Gütezeichen entzogen“, so der Bereichsleiter Kompostierung, Wolfgang Pertl, vom DaDi-Werk, dem Betreiber der Kompostierungsanlagen im Landkreis. Die damit verbundenen Nachteile für die Vermarktung des Düngemittels stehen in keinem Verhältnis zu eventuellen Vorteilen bei der Bioabfallsammlung im Haushalt. Ohne Gütezeichen darf Kompost nicht vermarktet werden, weder in die Landwirtschaft noch in den Gartenbau.

„Die Entsorgung von Biokunststoffen über die Biotonne ist mit Risiken verbunden, die wir auf keinen Fall eingehen können. Also bitte keine Biokunststoffbeutel in die Biotonne“, sagt der Experte Pertl.

Das Da-Di-Werk empfiehlt, den Bioabfall in Papierbeuteln, die auf den Kompostierungsanlagen in AlsbachHähnlein,
Eschollbrücken, Semd, Weiterstadt, Wembach-Hahn und auch im Handel angeboten werden,zu sammeln. Die billigste und umweltfreundlichste Variante ist immer noch, den Bioabfall in Zeitungspapier einzuwickeln. Dies ist in jeder Jahreszeit von Vorteil: im Winter friert der Bioabfall nicht an der Tonne fest und in den heißen Tagen im Sommer entwickeln sich keine Maden in der Biotonne.